Neugier oder Interesse ist die Fähigkeit des Menschen, Neues zu entdecken.
Dies wiederum ist die Voraussetzung für ein weiterentwickeltes Leben.
Neigier ist uns angeboren, damit wir unsere Umwelt verstehen lernen und sich unser Gehirn entwickeln kann. Wir verlernen jedoch unsere angeborene Neugierde im laufe unseres Lebens ganz massiv.
Wann hast du aufgehört, Dinge zu hinterfragen?
Warum wurdest du zu bequem nachzufragen?
Ab wann ist im Leben eines Menschen der Moment, wo man sich nicht mehr die Mühe macht hinter die Kulissen zu schauen?
Nimmst du alles als wahr an, was du von anderen Menschen vorgegeben bekommst?
Glaubst du alles was in den Medien dargestellt wird?
Viele meinen, dass es zum guten Ton gehört nicht nachzufragen. Auch wenn man es nicht verstanden hat, was dein Gegenüber von sich gibt, getraut man sich nicht nachzufragen, denn das würde ja aussehen, MAN ist dumm. Dieses Dumm kleben wir uns aber selbst auf die Stirn. Ich höre oft die Aussage, jetzt habe ich ein blöde Frage. Warum nehmen wir an, dass eine Frage blöd ist?
Du siehst, ich habe hier am Start der 6. Tugend schon viele Fragen an Dich.
Dabei ist es heute so einfach alles zu hinterfragen.
Doch Vorsicht
Wenn wir alle Dinge hinterfragen, wird es aus Zeitgründen für uns eng.
Wichtig ist, zu unterscheiden, ob es wichtig für mich ist, dies oder jenes zu wissen, oder vertraue ich auch den erfahrenen Experten und lass es gut sein.
Wenn ich mein Auto in die Werkstatt bringe, werde ich nicht Mechaniker spielen und alles hinterfragen, das heißt nicht, dass ich mir die Details die auf der Rechnung stehen nicht erklären lasse.
Wenn du zum Arzt gehst, brauchst du kein Studium, um zu sehen was mit dir nicht stimmt. Eine zweite oder dritte Meinung einzuholen ist jedoch in manchen Situationen sehr ratsam. Entscheiden musst du dann immer selbst, wem du vertraust, denn es kann passieren, dass drei verschiedene Meinungen auf dich einprasseln. Genau deshalb fragt man nicht mehr nach, denn es kann unbequem sein, wenn man dann doch wieder die eigene Meinung mit einbeziehen muss, um eine Entscheidung zu bekommen. Dies abzugeben ist einfach.
Jetzt wirst du dich fragen, was soll jetzt das richtige Maß an Neugierde oder Interesse sein.
Das kann ich für dich leider auch nicht beantworten, jedoch werden wir dem ganzen einen Stups geben in eine Richtung, dass du nicht alles und jedes hinnimmst.
Ich kann dir aus meiner Sicht einige Tipps geben die mir helfen, meine Neugierde zu befriedigen.
Hier einige Situationen wie ich damit umgehe.
Ich hatte beim Direktvertrieb einen Kunden, der wollte mich dermaßen verunsichern mit seiner Ausdrucksweise, dass ein nicht mutiger Verkäufer das Handtuch geworfen hätte. Er war zweifelsohne in einer sehr hohen Position in einer Firma und auch sehr weltgewandt. Das nutzte er mir gegenüber aus.
Ich erkannt sofort, dass ich hier auf verlorenen Posten bin, wenn ich so tun würde als würde ich alles verstehen. Nach einiger Zeit sagte ich stopp. Ich erklärte ihm, dass es nicht fair ist, dass er mir Fremdwörter um die Ohren klatscht, die ich nicht im geringsten verstehe und er soll so nett sein in einer einfachen Sprache mit mir zu reden, damit auch ich verstehe was er sagt. Er hat mich so verblüfft angesehen, dass ich lachen musste. Die Geschichte ging dann so aus, dass er mir direkt sympaptisch wurde und er sich entschuldigt hat. Er meinte, dass dies in seiner Umgebung wichtig ist, wenn man so spricht, um seine Nebenbuhler einzuschüchtern. Er wurde zahm und hat mir dann auch Fragen gestellt, wenn er meiner Darstellung des Direktvertriebes nicht folgen konnte. Er wurde zwar kein Geschäftspartner, aber er hatte wahrscheinlich auch nie mehr wieder eine falsche Ansicht vom Direktvertrieb, da wir uns auf Augenhöhe begegnet sind.
Nächste Situation. Ich wurde im Jahr 2000 von einem hohen Gremium der Keppler Universität und verschiedenen Handelsketten für den 1. Preis in Kundenbindung und Kundeninnovation für den Eduard Haas Preis ausgezeichnet. Ich und meine Familie wurden zur Preisübergabe ins Bergschlössl in Linz eingeladen. Ich bekam eine einwöchige Reise für zwei Personen nach New York und 50.000 Schillinge Taschengeld überreicht. Auch wurden ein Laudatio nach dem anderen gehalten und mir wurden sicher 10 hochrangige Damen und Herren vorgestellt. Im Laudatio ging es natürlich immer um mich und mein Tun wurde sehr hoch angesiedelt. Also wussten diese hochrangigen Herrschaften sehr viel über mich.
Ich aber im Gegenzug kannte zwar ihre Stellungen und ihre Namen und das wars dann schon. Was ich sehr befremdlich fand, war der Umstand, dass die Untergebenen in ihrer Nähe sehr leise und unterwürfig sprachen. Ich fasste kurzerhand die Entscheidung mich an den Tisch genau dieser Herrschaften zu stellen und in die Runde folgendes zu sagen:
Meine Damen und Herren, sie wissen jetzt sehr viel über mich. Was ich so mache und auch wie ich ticke. Ich weiß jedoch über sie nicht wirklich viel. Es würde mich brennend interessieren, wer sie sind und vor allem, wie ihr Start war und wie sie dort hingekommen sind wo sie gerade stehen. Mich interessieret ihre Geschichte.
Die Reaktion war sehr erfrischend. Alle haben sich mir geöffnet und es war wirklich sehr lustig zu erfahren, dass der Europamanager einer großen Handelskette in seinen Anfängen der Chaffeur der Inhaberfamilie war und die Kinder dieser Familie jeden Tag in die Schule brachte. Als dann einer der Jungs Juniorunternehmer wurde, holte er genau ihn in die Führungsriege und so begann seine Karriere. Ich hörte dort viele lustige Geschichten und einer der Herren sagte zu mir, dass es ihm wieder mal gut tat, an die Anfänge zurückzudenken und dass nicht immer alles lustig war. So kann er seine Stellung die er innehatt noch mehr schätzen, jedoch wäre es schön wieder ohne Verantwortung so wie damals zu sein. So werden sogenannte wichtige Persönlichkeiten sehr menschlich.
Die Neugierde bringt einen natürlich nicht immer in angenehme Situationen.
Damit muss man rechnen. Du wirst auch auf Menschen treffen die dich nicht aufkommen lassen. So geschehen in der Schule. Eine Lehrerin hatte einmal eine Aussage zu mir gemacht, die mir heute wieder in den Sinn kam. Ja wo kämen wir denn hin, wenn jeder so viele Fragen stellen würde wie du. Damals habe ich es noch als Rüge verstanden. Heute würde ich sagen, dass es Gott sei Dank Menschen gibt die sich nicht mit solchen Aussagen zufrieden gaben, denn sonst würden wir noch wie die Neanderthaler herumlaufen.
Heute ist es denkbar einfach sich in verschiedene Bereiche zu schulen oder einzulesen, dank Internet.
Wichtig ist jedoch auch, dass man Neues sucht und für sich entdeckt.
Neues, wo man meint es sei Interssant. Hier geht es zur Info der 9 Tugenden:
Schau dir auch mein Video dazu an:
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Lass dich ein auf Neues und sei offen dafür.
Deine Renate