Die Wirtschaft – Unternehmertum verstehen

Kann jeder unternehmerisch denken? Das hat einem ja keiner beigebracht. Wir werden zum ausgeprägten Angestellten herangezogen. Wir gehen brav zur Schule, machen unsere Ausbildung. Wir hoffen, eine Anstellung zu bekommen, und dass wir uns in dem Beruf, den wir uns ausgesucht haben, auch wohlfühlen. Oft kommt erst nach Jahren der große Frust. Wir fühlen uns im Angestelltenverhältnis nicht wohl. Eigentlich steckt ja viel mehr in uns. Dann schauen wir uns um, was wir machen könnten. Wir loten aus, was wir können, haben eine Idee und schon geht’s los.

Die Fachkraft

Als Fachkraft hatte man es leicht. Du hast dein Wissen und deine Arbeitskraft deinem Chef zur Verfügung gestellt. Du bekamst dafür Gehalt und warst fix versichert. Der 13. und 14. Gehalt ist regelmäßig ins Haus geflattert und wenn du mal krank warst, hast du deinen Lohn auch weiter bekommen. 5-6 Wochen Urlaub ist auch normal. Also ein schönes Leben, sollte man meinen. Oder doch nicht? Dir wurden der Computer, der Schreibtisch, das Telefon, die Struktur und auch das Auto, die Diäten und Reisekosten zur Verfügung gestellt.

Der Manager

Dann steigst du zum Manager auf. Hier bist du schon eigenverantwortlich mit viel mehr Gehalt. Du hast jedoch immer noch die Organisation dahinter. Du bist eine tolle Fachkraft und deshalb hast du diesen Aufstieg verdient. Du bringst dadurch die Organisation wirklich voran.

Der Selbstständige

Als Selbstständiger führst du auch qualifizierte Tätigkeiten durch. Du berätst, planst, führst und machst vieles mehr. Es gibt aber drei große Unterschiede: Du arbeitest als Selbstständiger nicht fest für eine Firma, sondern hast mehrere Auftraggeber. Du bekommst kein regelmäßiges Gehalt, sondern musst immer neue Kunden finden und bedienen. Deshalb trägst du eine höhere Verantwortung und musst unternehmerisch denken.

  • Was verkaufe ich?
  • Wo sind meine Kunden?
  • Wie komme ich an sie ran?

Du musst sowohl die fachlichen Details als auch die geschäftliche Übersicht bewahren. Was ist wichtiger? Du meisterst neben den tatsächlichen Aufgaben noch vielen Arbeiten die das tägliche Geschäft betreffen. Weiterbilden, Rechnungen schreiben, Marketing machen, den Mitbewerber beobachten, Netzwerken und für das Alter vorsorgen. Da stehen dem Verlust, der Pleite und Überarbeitung die Chancen des Gewinnes, der Selbstverwirklichung und der Eigenbestimmung gegenüber.

Der Unternehmer

Du hast eine Geschäftsidee und alle anderen arbeiten für dich. Dein Job ist es nicht, in der Firma operativ mit zu arbeiten, sondern du mußt die Mittel zur Verfügung stellen, die die Firma braucht, um zu existieren. Du sollst nicht IN der Firma arbeiten, sondern AN der Firma. Unternehmer beschäftigen Mitarbeiter. Du als Unternehmer musst das Arbeitsumfeld schaffen, das vom MA gebraucht wird. Unternehmer verdienen auf verschiedene Weise Geld. Entweder sie zahlen sich ein fixes Gehalt, oder sie überweisen sich so viel, was die Firma gerade verträgt.

Mischformen

Fassen wir zusammen: Fachkräfte haben eine bestimmte Aufgabe, bei der sie sich gut auskennen. Manager koordinieren die Tätigkeiten der Fachkräfte. Auch sie sind bei der Firma angestellt. Selbstständige führen qualifizierte Aufgaben durch, aber unabhängig und auf eigene Rechnung, sie haben mehrere Kunden, die sie finden und pflegen müssen. Unternehmer jedoch sind die Gründer und Inhaber der Firma, in denen die anderen arbeiten. Hier geht es ums große Ganze und nicht ums Kleine. Dann kommen noch andere Aspekte dazu. Unternehmer, die sich operativ einmischen oder auch Selbstständige, die ein kleines Team leiten, um sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es gibt auch Führungskräfte, die den Überblick verlieren und an den Details haften bleiben. Du siehst also, die Arbeitswelt ist bunt.

Zusammenfassung vom Angestellten zum Unternehmer

  • Operativ: Angestellter ist Fachkraft (Polizist/Verkäufer/Tischler)
  • Strategisch: Beförderung von der Fachkraft zum Manager. Hier musst du strategisch arbeiten lernen. Dein Ego zurückstellen und anderen helfen.
  • Freischaffend: Als Selbstständiger bist du dann für alles verantwortlich (Tätigkeiten des Chefs). Du musst ab sofort operativ, strategisch und freischaffend arbeiten. Du musst dich auf einen Markt da draußen einstellen und alles selbst und ständig machen. Jetzt bist du zuständig für Marketing, Verkauf, Entwicklung, Buchhaltung uvm. Du musst Kompetenz erlangen für strategisches und operatives Arbeiten.  Dies ist einer der schwierigsten Parts, die du beim Umstieg lernen musst. Ja, du bist auch für dein Einkommen verantwortlich.
  • Beim Unternehmer kommt dann noch der nächste Schritt. Du musst lernen, eine Führungspersönlichkeit zu werden.

Jetzt siehst du den Unterschied und verstehst, dass einzig und alleine deine Entscheidung, ob du gerne selbst deine Entscheidungen triffst, dahinter steckt.

Hier geht es zum Podcast auf Spotify Verkauf verstehen Nr. 51. Wirtschaft und deine Persönlichkeit

Deine Renate