Nicht das Genie begeistert, sondern der Amateur mit Herzblut!
Der Geistesblitz schlägt ein, eine Glühbirne leuchtet auf und davon profitiert die Menschheit über Jahrhunderte. Jedoch sind das meist einsame Menschen, denn es wird Ihrer erst gehuldigt, wenn sie schon verstorben sind. Dem Mythos des einsamen Genies zufolge ist Kreativität ein antisozialer Akt, den nur wenige große Geister zustande bringen – Männer wie Mozart, Einstein oder Picasso. Diese Aussage las ich in dem Buch “Show your Work“: Auf sich aufmerksam machen – zeig, was du kannst!
Als der Name „das kreACTIVE Erfolgsprogramm“ entstanden, war der Gedanke dahinter sehr kreativ. Abgeleitet aus dem Kreativen und dem Aktiven. Das Eine ist ohne das Andere wirkungslos.
Ich war immer sehr kreativ. Bald habe ich erkannt, dass ich ohne Aktivität nicht ans Ziel komme. Im Gegenteil, ich halse mir zu viel Arbeit auf. Ausserdem habe ich erkannt, dass ich in meinem stillen Kämmerlein nicht wirklich weiterkomme. Ob etwas funktioniert, kann ich nur auf der Bühne des Verkaufs ausprobieren. Nur, was funktioniert, kann ich auch verkaufen.
Eines habe ich im Laufe meiner Selbstständigkeit und in der Zusammenarbeit mit vielen Unternehmer*innen erkannt: Der Amateur, der mit Herzblut an seiner Idee hängt und darüber spricht, kommt schneller ans Ziel, als der Erfinder der mit Perfektion etwas erschaffen hat. Der Erfinder verliert sich viel zu oft im Detail.
Eine Erkenntnis die ich auch hier teilen möchte ist die, dass kreative Köpfe immer einem Team angehören. Gute Arbeit entsteht nicht in einem Vakuum. Kreativität ist sehr oft eine Mannschaftsleistung. Es ist das Produkt eines Geistes, der mit anderen in Verbindung steht.
Austin Kleon, Autor des obigen Buches, skizziert den Szenius. Dieses Modell gibt uns die Freiheit, in einen kreativen Prozess einzusteigen. Szenius zu sein heißt nicht notwendigerweise, dass du besonders schlau und begabt bist. Es heißt, dass du Gespräche anregen kannst und Ideen dazu beiträgst. Die Frage, wie wir anderen helfen können, steht dabei im Vordergrund.
Es ist heute leichter denn je sich einem Szenius oder einer Szene anzuschließen. Das Internet ist voll von vernetzten Szenen, für die Ihr Standort keine Rolle spielt. Klar ist das wieder Arbeit, doch sehr lohnende Arbeit. In dieser Szene sollst du Unterstützung sein und nicht nur von den anderen ziehen. Du wirst auch sofort spüren, ob du in dieser Szene willkommen bist, oder ob du fehl am Platz bist. Blogs, Social Media Plattformen, Newsgroups, Diskussionsseiten, Foren – sie alle haben eins gemeinsam: Sie bieten Menschen eine virtuelle Bühne, auf der sie über Dinge sprechen können, die ihnen wichtig sind. Hier gibt es keine Türsteher und keine Hürden, die du erst überwinden müsstest. Du musst nicht reich und berühmt sein, Protektion haben oder einen Hochschulabschluss vorweisen. Der Künstler und der Kunstsammler, der Meister und der Lehrling, der Profi und der Laie – online haben alle die Möglichkeit, etwas zum Ganzen beizutragen.
Ich erfahre immer wieder von Selbstständigen, dass sie Angst haben, zu wenig Ausbildungen vorweisen zu können. Dass sie als Amateur genannt werden. Dass sie nicht gut genug sind für die Menschheit da draußen, um mit Genies und Gelehrten mithalten zu können. Dabei hat heutzutage der Enthusiast, der seiner Tätigkeit mit Hingabe nachgeht (das Wort heisst auf Französisch „Liebhaber“), der sich keine Gedanken über Ruhm, Reichtum und Karriere macht gegenüber dem Profi Vorteile.
Weil der Amateur nicht viel zu verlieren hat, probiert er mehr aus und teilt seine Erkenntnisse auch mit anderen. Er geht Risiken ein, experimentiert, folgt seinen Eingebungen und oft entdeckt er so für sich etwas Neues, Besseres wie er meint. Ein neues Talent, dass er dann verfolgt, weil er oder sie meint, dass das was er bis jetzt gemacht hat, nicht interessant genug ist.
Oft passiert es dann, dass ihn sein Talent von vorher, seine Begeisterung wieder einholt und die Menschen kommen genau zu der Berufung zu ihm zurück, die er verlassen wollte. Dann erkennt er oder sie meist mit Bedauern, dass sie entweder zu früh mit seiner Idee am Markt waren, oder nicht lange genug durchgehalten haben mit ihrer Begeisterung, dass sich der Erfolg mit dem ganz normalen Wissen einstellen konnte.
All diese Erkenntnisse habe ich in meiner Hilfe für andere Zusammengefasst. Ich bin kein Genie, kein Erfinder, habe auch keine Zertifikate vorzuweisen. Doch ich habe immer schon gerne kreativ in Teams gearbeitet und dabei gelernt kritikfähig zu werden. Dies ist wichtig, wenn man in einer Gruppe arbeitet und um Feedback bittet. Da sind auch kritische Köpfe mit dabei, die einem ganz ehrlich sagen, was sie denken.
Ich bin immer wieder fasziniert, was in meiner Meisterklasse für den Verkauf passiert. Da wir hier auch Verkaufsgespräche üben, kommen viele an ihre Grenzen. Oft sieht man, dass man mit dem was man tut, genau am Punkt ist. Doch das Gegenüber staunt und versteht nicht, was wir anbieten. Dann fällt es einem wie Schuppen von den Augen, dass das, was für uns selbstverständlich ist, dem anderen völlig neu ist. Deine ganz normal Fähigkeit, das für dich alltägliche, ist aber oft genau das, was bei den anderen gebraucht wird. Deine Begeisterung, deine Erfahrung und dein Herzblut. Kein Genius, sondern der ganz normale Amateur mit Erfahrung.